In
China, Japan und Korea kennt es fast jedes Kind.
Inzwischen findet es auch in Amerika und Europa immer
mehr Anhänger. Wen es einmal gepackt hat, den läßt es
nicht mehr los.
Go stammt ursprünglich aus China und heißt dort Wei-Qi
[wai´tschi]. Über seine Erfindung gibt es verschiedene
Legenden, z.B. soll Kaiser Yao (2255 - 2206 v. Chr.)
nach einem Mittel gesucht haben, dem zurückgebliebenen
Verstand seines Sohnes auf die Sprünge zu helfen.
Aber warscheinlich war es ursprünglich kein Spiel,
sondern ein Hilfsmittel der astrologischen Wahrsagekunst.
Der Spielplan stellt also vermutlich eine Art Himmelskarte
dar, auf der die schwarzen und weißen Steine wie die Urprinzipien Yin und Yang als gegensätzliche
Kräfte in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen.
Noch heute heißen die besonders markierten Punkte
des Bretts in Japan Hoshi und Tengen, zu deutsch "Stern"
und "Mitte des Himmels". Als besonders schön
wird eine Partie empfunden, wenn sich zwischen den beiden
miteinander ringenden Parteien ein natürliches Gleichgewicht
herstellt.
In Japan galt das Go-Spiel als eine besondere Kunst und war hoch angesehen,
dem gemeinen Volk wurde es aber verboten. Bis ins 19.
Jahrhundert blieb es dem höheren Klassen vorbehalten,
wo es intensiv gepflegt wurde, ähnlich wie in Europa
die Musik. Wer es nicht beherrschte galt als schlecht
erzogen.
Japanische Firmen schicken heute ihre Mitarbeiter
zu Go-Kursen, damit sie Selbstbeherrschung und besonnenes
Handeln lernen.
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