Ungefähr um das Jahr 500 herum
wurde das Go-Spiel von chinesischen und koreanischen
Einwanderern in Japan eingeführt und war dann hier auch
schon recht verbreitet, als es ab dem 8. Jahrhundert
am Hof und in der Aristrokratie richtig in Mode kam. Man
orientierte sich damals sehr stark am hohen Stand der
Wissenschaft und Kultur am chinesischen Hof. Go-Meister
wurden dort sei ("Heiliger") oder shing
("Weiser") tituliert.
Während die alte chinesische Tradition verkümmerte,
entwickelte sich das Spiel in Japan zur Blüte.
Der Shogun Tokugawa Ieyasu rief gleich zu Beginn
der Edo-Zeit (1603) vier staatliche Go-Schulen ins Leben,
befahl ein jährliches Turnier am Kaiserhof und ließ
das Amt eines Go-Ministers einführen. In diesem Erbe
steht die Nihon Kiin (Japanische Go-Gesellschaft),
die in unserer Zeit das Go-Leben fördert und die großen
Turniere und Weltmeisterschaften organisiert.
Auch heute sind die Profi-Spieler noch angesehene
Meister. Es gibt eine Reihe bedeutender Turniere, die
von Industrieunternehmen und den großen Tageszeitungen
gesponsort werden.
Von der ungeheuren Popularität dieses Spiels in Asien
können wir Spieler in Europa nur träumen; man schätzt,
daß allein in Japan inzwischen mehr als 12 Millionen
Menschen Go spielen.
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