Das ganze Verhalten beim Go-Spiel
sollte üblicherweise von einer ausgesuchten Höflichkeit
geprägt sein.
- Eine schöne Sitte ist es,
sich vor dem Beginn einer Partie zu begrüßen und
nach Spielende beim Spielpartner zu bedanken. In
Japan geschieht dies jeweils mit einer gemeinsamen
leichten Verbeugung.
- Es gilt als höflich, wenn
Schwarz seinen ersten Zug auf dem Brett im Bereich
von ihm aus gesehen rechts oben setzt: Dies ist
gewissermaßen eine dem Weiß-Spieler entgegenkommende,
zum weiteren Spiel einladende Geste.
- Allgemein wird alles vermieden,
was dem Gegner unangenehm sein könnte. Insbesondere,
wenn der andere am Zug ist, gilt es zu schweigen,
aber auch sonst wird möglichst wenig geredet.
- Die Steine sind nicht dazu
da, unruhige Finger zu beschäftigen oder gar durch
Herumspielen in der Dose die eigene Nervosität hörbar
zu machen. Sobald man sich zu einem Zug entschlossen
hat, nehme man einen Stein - nicht eine ganze Hand
voll - und setze ihn auf den vorgesehenen Platz.
- Unnötiges Lamentieren über
eigene Fehler beweist nur mangelnde Selbstbeherrschung,
das Zurücknehmen eines einmal gesetzten Zuges sollte
man sowieso niemals in Betracht ziehen.
- Eine durchschnittliche Freundschaftspartie
dauert ungefähr eine Stunde, also etwa 10 bis 20
Sekunden pro Zug. Wenn nicht mit Uhr gespielt wird,
sollte man auch nicht deutlich länger überlegen.
- Wenn eine Niederlage fest
steht, sollte man nicht unbedingt weiterkämpfen.
Nur einigermaßen ausgeglichene Partien werden bis
zu Ende gespielt (und ausgezählt, wenn man ganz
genau wissen will, wer gewinnt). Ansonsten gibt
man rechtzeitig auf und beginnt lieber eine
neue Partie.
- Als Sieger sei man nicht
überheblich, als Verlierer suche man nicht nach
Entschuldigungen.
- Zuschauer sollten sich bei
einer laufenden Partie niemals einmischen.
|